Vereine in Coronazeiten – 5 Tipps und Anregungen, wie Vereine diese schwierige Krise meistern können

Vereine in Coronazeiten
Corona – eine große Herausforderung für Vereine

Sie ist schon zum Alltag geworden und hat eben diesen gewaltig verändert – die Corona-Krise. Die Auswirkungen sind allgegenwärtig, im privaten ebenso wie beruflichen Bereich. Auch Vereine spüren das. Sie sind in ihrer Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt, Versammlungen sind verboten, Veranstaltungen müssen verschoben oder komplett abgesagt werden. Und nicht zu vergessen: die finanziellen Einschnitte. Für manche Vereine ist diese Zeit existenzbedrohend.

Doch gerade jetzt gilt: Nicht den Kopf hängen lassen und aktiv werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, trotz Corona das Vereinsleben am Laufen zu halten, die Mitglieder zu erreichen oder zu mobilisieren. Und auch in finanzieller Hinsicht gibt es Lichtblicke.

Wie das funktionieren kann, erfahren Sie in unseren 5 Tipps für Vereine in Corona-Zeiten.

1. Finanzielle Soforthilfe auch für Vereine möglich

Abgesagte Aktivitäten oder fehlende Eintrittsgelder in Verbindung mit laufenden Betriebskosten – sehr schnell kommt es dabei zur Zahlungsunfähigkeit.

Die gute Nachricht: Die finanziellen Hilfsprogramme von Bund und Ländern schließen auch Vereine mit unternehmerischer Betätigung ein, die durch die Corona-Krise in eine existenzbedrohende Lage geraten sind und/oder massive Liquiditätsprobleme haben. Hinweise zu den Antragsverfahren, Anforderungen usw. finden Sie auf den Webseiten der jeweiligen Wirtschaftsministerien der Länder.

Die schlechte Nachricht: Für gemeinnützige Vereine gelten die staatlichen Hilfen aktuell nicht. Ein riesiges Problem, da sich diese Vereine hauptsächlich durch Spenden finanzieren und die Spendenbereitschaft in vielen Bereichen aktuell eher zurückgeht.

ABER: Derzeit gibt es fast täglich Anpassungen oder Erweiterungen in puncto finanzielle Soforthilfen, bei denen hoffentlich auch gemeinnützige Vereine schnellstmöglich berücksichtigt werden. Immerhin sind die Vereine ein immens wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und unerlässlich für deren Zusammenhalt.

Außerdem gibt es über die Hilfspakete von Bund und Ländern hinaus weitere finanzielle Förderprogramme im Zuge der Corona-Krise. Das ist aber von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich, einige dieser Förderprogramme richten sich auch nur an bestimmte Regionen. Am besten informieren Sie sich dazu im Internet, indem Sie nach Förderprogrammen bei Corona in Verbindung mit Ihrem Bundesland suchen.

2. Spezielle Zeitungsangebote zur Vereinspräsentation

Aktuell bieten viele Zeitungen die Möglichkeit, dass sich Einzelhändler, Organisationen oder Vereine vorstellen, die aufgrund der Corona-Krise ihren Alltag umstellen mussten bzw. Hilfe benötigen – und zwar kostenlos! Sie können hier also in einem kleinen Beitrag einerseits Ihren Verein vorstellen und andererseits darauf eingehen, wie der Verein aktuell mit der Krise umgeht. Auch für Spendenaufrufe oder Mitmachaktionen kann dieses Angebot genutzt werden. Das Ganze wird in der Regel online ebenso angeboten wie für die Print-Ausgaben. Einfach mal bei den regionalen Zeitungen nachfragen.

Das bietet Ihnen als Verein gleich mehrere Vorteile:

  • Sie machen auf Ihren Verein aufmerksam und erreichen damit wesentlich mehr Menschen als über die normalen Vereinsaktivitäten
  • Sie können über Ihre aktuellen coronabedingten Probleme im Verein berichten und erhalten so ggf. Unterstützung
  • Sie können neue Mitglieder gewinnen

3. Kostenlose Kommunikationstools für Vereine

Treffen, ohne sich zu treffen. Mit den richtigen Kommunikationsmitteln ist das eine Leichtigkeit, insbesondere in Zeiten von Corona. Zusammenkünfte auf virtueller Ebene können dank moderner Online-Tools mit beliebig vielen Teilnehmern stattfinden, sodass der Austausch, die Wissensvermittlung oder Organisation auch ohne eine physische Zusammenkunft bestens funktioniert. Auch wenn das für einige Vereinsmitglieder zu Anfang vielleicht ungewohnt ist und etwas Überwindung kostet – probieren Sie es, es funktioniert wirklich sehr gut.

Und damit sich auch jeder davon überzeugen kann, bieten zahlreiche Anbieter solcher Konferenzdienste aufgrund von Corona aktuell ihren Service kostenlos an.

Einige Beispiele für kostenlose Online-Konferenzschaltungen:

Zoom

An einer Konferenzschaltung können bei Zoom bis zu 100 Personen teilnehmen, die Dauer von 40 Minuten ist kostenlos. Neben der Konferenzschaltung bietet Zoom weitere Funktionen wie z.B. Bildschirmfreigabe oder eine Chatfunktion.

Microsoft Teams

Die Premium-Version von Teams ist für 6 Monate kostenlos verfügbar (gilt seit Anfang März 2020). Sie können damit auch Meetings aufnehmen.

G Suite von Google

Bis zum 1. Juli 2020 kann jeder die Enterprise-Funktionen der G Suite kostenfrei nutzen. Als Verein können Sie damit bspw. Videokonferenzen mit bis zu 250 Teilnehmern durchführen oder Videos live streamen (für bis zu 100.000 Nutzer).

4. Zeit für Aufgaben, die im Verein sonst liegen bleiben

Ein Gutes hat Corona auch: Die Krise bringt gezwungenermaßen (durch Ausgehverbote usw.) mehr Zeit – Zeit, die Sie im Verein gut nutzen können, um endlich Aufgaben zu erledigen, die schon lange auf der Todo-Liste stehen, aber bisher aus Zeitmangel nicht realisiert werden konnten. Das können z.B. Renovierungsarbeiten am Vereinshaus sein, die Neuorganisation im Sportbetrieb oder einfach Ausmist- und Aufräumarbeiten.

Auch Arbeitseinsätze mit den Vereinsmitgliedern können durchaus trotz der Corona-Beschränkungen stattfinden, nur müssen diese eben so geplant und organisiert werden, dass genügend Abstand gewährleistet wird. Vielleicht erklärt sich auch gleich eine ganze Familie zum Arbeitseinsatz bereit. Auf jeden Fall sollten Sie hierbei die Mitglieder alle mit einbeziehen, dann findet sich auf jeden Fall eine Lösung.

Übrigens: Hier kommen wieder die Online-Absprachen/Online-Treffen per Videokonferenz ins Spiel, die wir im 3. Punkt beschrieben haben.

5. Hilfe für die Helfer

Über den Tellerrand schauen und kreativ werden – das ist in Zeiten von Corona wichtig, gerade für Vereine. Und da muss man eben manchmal auch ganz unkonventionelle Wege bei der Gestaltung des Vereinslebens gehen bzw. überlegen, welche Aktivitäten über den normalen Vereinsalltag durchführbar sind.

Eine Möglichkeit ist, den Verein, seine Mitglieder und die Verbindungen zu nutzen, um wichtige Einrichtungen zu unterstützen, die sich aktuell durch Corona in einer Notsituation befinden, aber selbst sehr wichtige Helfer in diesen Zeiten sind. So können Sie z.B. mit Ihrem Verein die Tafeln unterstützen, die Mitglieder zum Blutspenden aufrufen oder fragen, wer zum Thema “Erntehelfer gesucht” seine Unterstützung anbieten könnte.

Ein schöner Nebeneffekt: Wenn Sie dabei z.B. mit dem individuellen Vereinsshirt, dem Vereins-Pin oder dem Vereinsaufnäher auftreten, erzeugen Sie wiederum Aufmerksamkeit für den Verein, insbesondere, wenn Sie diese Aktionen im Team durchführen – natürlich nur mit dem erforderlichen Abstand!

Fazit:

Die Corona-Krise bringt nicht nur Probleme, sondern auch Chancen. Hier sollte man als Verein unbedingt überlegen, wie man das Vereinsleben aktuell alternativ gestalten kann bzw. wie man außerhalb der normalen Vereinseinrichtungen aktiv werden kann. Beziehen Sie dabei auf jeden Fall Ihre Mitglieder mit ein – denn erst so ergeben sich viel mehr Ideen und Lösungsvorschläge, mit denen der Verein diese schwierige Zeit meistern wird.

Bildquelle:

© Christian Schwier– stock.adobe.com

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