Verein digital: Was ist besser – eine eigene Vereinswebsite oder eine Facebook-Seite?

Vereinswebsite FacebookseiteDass Vereine heutzutage um einen digitalen Auftritt nicht mehr herumkommen, dürfte klar sein. Er ist einfach unerlässlich, um Fans und Interessenten zu erreichen. Insbesondere die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig digitale Verbindungen in der Vereinswelt sind, denn in der Zeit der Kontaktbeschränkungen war Kommunikation und Austausch im Verein am einfachsten über den digitalen Weg möglich.

Stellt sich aber trotzdem die Frage: Müssen Vereine eine eigene Website besitzen oder reicht eine Facebook-Seite für die Präsentation des Vereins im Web?

Vereinswebsite: Merkmale, Vor- und Nachteile

Um die Antwort auf die obige Frage schon vorwegzunehmen: Eine Vereinswebsite ist für jeden Verein sinnvoll, einfach weil die Website ein wichtiges Aushängeschild ist und für die “Generation Google” ein Muss. Die Vereinswebsite ist einerseits ein Informations- und andererseits Kommunikationstool und bietet u.a. Möglichkeiten für:

  • Präsentation des Vereins (Worum geht es im Verein? Was ist sein Ziel? Was wurde bisher erreicht?)
  • Information zu Zuständigkeiten im Verein
  • Kontaktmöglichkeiten zum Verein
  • zentrale Anlaufstelle für Vereinsmitglieder, Interessenten, Sponsoren, Spender uvm.
  • Aktuelles: Veranstaltungen, Spielergebnisse, Spielberichte, Vorstandssitzungen, Vereinseinsätze, Biete/Suche uvm.
  • Präsentation von Fanartikeln wie z.B. Fanschals, Aufnähern oder Pins

 

Die Vorteile einer Vereinswebsite zeigten sich vor allem während der Corona-Pandemie, vor allem in der Zeit, in der man sich nicht oder nur eingeschränkt persönlich treffen konnte. Auf der Website konnten die Mitglieder z.B. vermitteln, wie die aktuelle Situation im Verein aufgrund der Beschränkungen aussieht oder wann und unter welchen Bedingungen wieder Treffen/Trainings/Veranstaltungen usw. möglich sind.

Außerdem wurde durch die Vereinswebsite die Weitergabe von für alle Vereinsmitglieder relevanten Infos stark vereinfacht.

Aber auch unabhängig von der Pandemie zeigt die vereinseigene Website unschlagbare Vorteile:

  • modernes, zeitgemäßes Format, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren – wichtig, um jüngere Zielgruppen anzusprechen
  • man kann alle Infos und Dokumente zum Verein hinterlegen
  • jedes Vereinsmitglied und natürlich auch jede Person außerhalb des Vereins können sich von überall und zu jeder Tageszeit über die Vereinswebsite informieren
  • ermöglicht zeitnahe Informationsvermittlung über Vereinsleben
  • vereinfacht Gewinnung neuer, vor allem junger Mitglieder – im besten Fall können diese online eine Mitgliedschaft abschließen
  • einfachster Kontakt zum Verein
  • Vereins-URL kann leichter weitergegeben werden und URL kann auf Visitenkarten und Werbeartikeln des Vereins abgedruckt werden

Professionelle Gestaltung und Pflege der Vereinswebsite

Um das Aushängeschild Website optimal für den Verein zu nutzen, ist eine professionell gestalte Website wichtig, bei der alle wichtigen Infos leicht auffindbar ist, z.B. zum Kontakt, zu den Ansprechpartner, den Dokumenten für Mitglieder, den Infos zu Veranstaltungen usw.

Dabei ist es noch nicht einmal erforderlich, dass Sie die Website ständig mit neuen Inhalten wie Blogbeiträgen befüllen. Eine statische Seite ist ebenfalls möglich, um z.B. den Zweck und Werdegang des Vereins zu präsentieren und die Kontaktdaten zu vermitteln. Allerdings macht es für Interessenten/zukünftige Mitglieder einen besseren Eindruck, wenn die Website aktuell gehalten wird und es ab und an Neuigkeiten gibt. Immerhin bietet das Vereinsleben immer etwas, über das Sie auf der Website berichten können.

Damit wären wir auch schon beim Punkt “Pflege der Website”:

Überlegen Sie sich gut, wer die Vereinsseite betreuen soll. Im besten Fall ist das natürlich eine Person mit Vorerfahrung in diesem Bereich. Nur eine Person damit zu betrauen ist aber nicht sinnvoll (Probleme im Krankheitsfall, bei Verlassen des Vereins etc.) und Sie sollten auf keinen Fall nur einer Person die “Passwort-Hoheit” überlassen.

Tipps zur Umsetzung der VereinswebsiteVerein Facebookseite

Die Blog-Software WordPress bietet die günstigste Möglichkeit, eine Vereinswebsite zu erstellen. Das CMS ist kostenfrei nutzbar, Sie zahlen lediglich Hostinggebühren. Die einfachste Möglichkeit ist es aber nicht – man sollte sich schon mit den grundlegenden Funktionen einer Website auskennen, um mit dem System zurechtzukommen. Zwar ist das Internet reichlich gefüllt mit Hilfeseiten zu diesem Thema, aber das kostet ohne jegliches Vorwissen auch eine Menge Einarbeitungszeit.

WordPress hat aber den Vorteil, dass Sie Ihre Vereinsseite so individuell gestalten können, wie Sie möchten, um sie an Ihr “Vereinsdesign” anzupassen. Außerdem gehen Sie mit dem CMS sicher, über Suchmaschinen gefunden zu werden – sehr wichtig für den Fall, dass Interessenten nicht genau wissen, wie die Vereinswebsite heißt bzw. allgemeiner suchen, z.B. nach Vereinen mit einer bestimmten Vereinsthematik.

Da das System kostenlos ist, müssen Sie sich auch selbst um Backups und Updates kümmern, was zur regelmäßigen Pflege der Website dazugehört. Es gibt zwar auch Anbieter zur Webseitenerstellung, die solche Aufgaben für Sie übernehmen, damit wird die Unterhaltung der Website aber auch teurer.

Facebook-Seite: Merkmale, Vor- und Nachteile

Die Facebook-Seite wird auch als Fanseite bezeichnet. Sie ist öffentlich, jeder kann Fan werden und die Seite liken. Gerade für jüngere Zielgruppen ist diese Art der digitalen Kommunikation und Informationsvermittlung sehr gut geeignet.

Weitere Vorteile einer Facebook-Seite für Vereine:

  • Seite lässt sich sehr schnell erstellen (keine IT-Kenntnisse erforderlich). Wer ohnehin schon bei Facebook unterwegs ist, benötigt dafür nur wenige Minuten.
  • Facebook-Seite ist kostenlos.
  • Man kann sich sehr einfach mit Personen verbinden, die sich für den Verein oder das Vereinsthema interessieren.
  • Facebook-Seite ist sehr gut für die Mitteilung von Neuigkeiten zum Verein geeignet.

 

Die Nachteile bzw. Anforderungen rund um das Betreiben einer Vereins-Facebook-Seite sollten Sie aber ebenso bedenken:

  • Die Facebook-Seite bietet im Gegensatz zur Vereinswebsite nur wenig Gestaltungsspielraum.
  • Sie müssen regelmäßig etwas auf der Seite posten, ansonsten erhält Ihre Seite keine Reichweite.
  • Sie müssen mit der Community auf Facebook interagieren, also z.B. auf Kommentare/Fragen/Anmerkungen reagieren – eben ganz im Sinne eines sozialen Netzwerks.
  • Vereinsmitglieder müssen im Netzwerk aktiv sein, um News zum Verein zu erhalten –Personen, die Facebook oder generell soziale Netzwerke nicht nutzen bzw. ablehnen, erreichen Sie damit nicht.
  • Sie müssen sich mit den Netzwerkregeln auseinandersetzen, um zu verhindern, dass die Seite gesperrt wird

 

Beide Optionen zur digitalen Vereinspräsentation im direkten Vergleich:

 

Vereinsseite vs. Facebook-Seite

Vorteile

  • viel Raum für individuelle Gestaltung und damit für die Vereinspräsentation
  • für jeden Internetnutzer zugänglich
  • wichtigste Anlaufstelle für alle Vereinskanäle
  • besser bei Suchmaschinen auffindbar als Beiträge bei Facebook-Seite
  • Domain-Name bietet Vorteile bei Vermarktung/Bekanntmachung des Vereins

 

Nachteile

 

  • höhere Kosten als Facebook-Seite (Webhosting + ggf. Betreuungsgebühren)
  • umfangreichere Kenntnisse erforderlich bei Erstellung und Pflege der Website

Vorteile

 

  • einfache Einrichtung
  • kostenlos
  • sehr gut für Vernetzung innerhalb und außerhalb des Vereins

 

 

Nachteile

 

  • geringer Gestaltungsspielraum
  • nur für Facebook-Mitglieder zugänglich
  • stark abhängig von den Regeln/Vorgaben des Netzwerks

 

 

Fazit:

Eine Facebook-Seite ist als alleiniges Vereinspräsentationsmedium eher ungeeignet, weil hier die Möglichkeiten zur individuellen Vereinsdarstellung stark begrenzt sind. So können Sie hier z.B. die Geschichte Ihres Vereins, die Ansprechpartner, Rückblicke auf Veranstaltungen oder Ähnliches nur unzureichend präsentieren bzw. nur in Abhängigkeit der begrenzten Funktionen der Facebook-Seite.

Die Vereinswebsite ist dagegen ein Muss, egal wie groß Ihr Verein ist und um welches Vereinsthema es geht. Damit können Sie Ihren Verein bestmöglich präsentieren und bieten für Mitglieder die passende Informationsplattform. Gleichzeitig ist die Vereinswebsite eine optimale Plattform, um neue Mitglieder oder Sponsoren zu gewinnen.

Die Facebook-Seite ist aber in jedem Fall eine gute Ergänzung zur Vereinswebsite, weil Fans der Seite sofort informiert werden, wenn es etwas Neues gibt. So können Sie neue Mitteilungen von der Vereinsseite über Facebook-Posts verbreiten. Außerdem ist die Vernetzung des Vereins über die Facebook-Seite einfacher.

Letztlich müssen Sie sich aber bei beiden digitalen Plattformen – Vereinswebsite und Facebook-Seite – intensiv mit deren Möglichkeiten bzw. deren Vorgaben/Regeln beschäftigen, was vor allem zu Beginn mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden ist.

 

Bildquelle:

© Sai – stock.adobe.com

canva.com

 

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