Typisch Pfadfinder – Was macht einen Pfadfinder aus?

Das Bild des Pfadfinders ist von vielen Klischees geprägt. Wenn wir an Pfadfinder denken, hören wir den Spruch „Allzeit bereit“ in unseren Ohren, sehen junge Menschen, die gemeinsam durch die Wälder streifen, die Abzeichen sammeln, die abends am Lagerfeuer sitzen und selbstgebackene Kekse verkaufen. Doch vieles davon sind nur Halbwahrheiten oder alte Klischees, die in keinster Weise das Pfadfinderleben widerspiegeln. Pfadfinder sind alles andere als weltfremd. Zu den Pfadfindern zu gehören, ist ein Abenteuer. Hier klären wir darüber auf, was wirklich typisch Pfadfinder ist.

Pfadfinderkluft
Die Pfadfinderkluft besteht aus Hemd, Halstuch und Aufnhähern

Die Pfadfinderkluft

Eines der typischsten Markenzeichen der Pfadfinder ist die Pfadfinderkluft, welche die Zugehörigkeit zur eigenen Gruppe und zur Pfadfinderbewegung allgemein zeigt. Wichtiger Bestandteil der Pfadfinderkluft ist das Hemd. Dieses ist in Abhängigkeit zum Verband blau, grün, rot oder weiß. Auf diesem Hemd wiederum befinden sich verschiedene Symbole, welche den Rang des Pfadfinders, seine Verdienste und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe verdeutlichen. Diese Symbole sind oftmals in Form von Stecknadeln oder Aufnähern an der Brusttasche oder an den Ärmeln angebracht. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Pfadfinderkluft ist das Halstuch. Während in einigen Pfadfinderverbänden alle Pfadfinder das gleiche Halstuch tragen, spiegelt die Farbe des Halstuches in manchen Pfadfinderverbänden die Altersstufe des Pfadfinders wider. Beispielsweise bekommen beim BdP Wöflinge zunächst ein gelbes Halstuch verliehen. Dies wird mit dem Erreichen der nächsten Pfadfinderstufe gegen ein gelb-blaues und anschließend gegen ein blaues ausgetauscht.

Die Pfadfinderregeln

Sehr wichtig für einen Pfadfinder sind die Pfadfinderregeln. Bei diesen Regeln handelt es sich um menschliche Umgangsformen und moralische Werte, die im Leben eines jeden Menschen wichtig sind. Jugendlichen und Kindern werden durch diese Gesetze wichtige Grundsätze wie Treue, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Achtung vor der Natur vermittelt. Mit der Verleihung des Halstuches verspricht der Pfadfinder, sich an diese Regeln zu halten.

Pfadfindername

Schaut man sich die typischen Bestandteile des Pfadfinderdaseins an, sind auch die Pfadfindernamen (auch Fahrtennamen genannt) zu erwähnen, die vielen Pfadfindern verliehen werden. Diese Namen leiten sich aus typischen Eigenheiten oder speziellen Erlebnissen einer Person ab. Das Besondere an den Pfadfindernamen ist, dass bei Treffen der Bünde oftmals nur der Pfadfindername anstatt des bürgerlichen Namens verwendet wird.

Nähe zur Natur

Laubwald statt Schilderwald! Während einige kaum noch vom Computer wegzubekommen sind, erleben Pfadfinder regelmäßig die Natur hautnah. Auf langen Wanderungen durch den Wald lernen Pfadfinder die Natur näher kennen und entdecken, dass es für Spaß und Abwechslung weder die neuste Konsole noch anderen technischen Schnickschnack braucht.

Pfadfinder mit Kompass
Pfadfinder mit Kompass

Typische Aktivitäten

Ein richtiger Pfadfinder weiß, wie er in der Natur überleben kann. Feuer machen, das Kennenlernen von Waldläuferzeichen, der richtige Umgang mit Beil und Säge und das Leben mit den einfachsten Mitteln gehören zu den typischen Dingen, die ein Pfadfinder beherrscht. Darüber hinaus unternehmen Pfadfinder immer wieder Fahrten, die ein Wochenende oder auch länger dauern können. Nur mit dem Rucksack und dem Nötigsten ausgestattet entdecken sie die weite Welt. Zu den pfadfindertypischen Aktivitäten zählen außerdem gemeinsame Lager mit Pfadfindern aus anderen Regionen. Im Rahmen dieser Lager treten Pfadfinder regelmäßig in den verschiedensten Wettstreits gegeneinander an und messen sich in Disziplinen, wie beispielsweise, wer am schnellsten Morsezeichen entschlüsseln kann.

Die Zelte

Pfadfinder brauchen keinen Luxus, sie fliehen nicht vor Schwierigkeiten, sondern stellen sich dem Leben. Das zeigt sich auch beim Zelten, welches ein wichtiger Bestandteil des Pfadfinderdaseins ist. Anstatt in normalen Camping- oder Bundeswehr-Zelten verwenden Pfadfinder üblicherweise sogenannte Kohten. Dabei handelt es sich um schwarze Baumwollzelte ohne Boden, die regelmäßig gepflegt werden müssen und die kompliziert aufzubauen und schwer zu tragen sind.

Pfadfindergruß und Motto

Typisch und sogar international verbreitet ist der Pfadfindergruß, bei dem Pfadfinder sich die linke Hand reichen und die rechte Hand in Schulterhöhe nach oben halten. Dabei werden die mittleren drei Finger in die Höhe gestreckt und der Daumen über den kleinen Finger gelegt. Weit verbreitet ist außerdem der Gruß “Gut Pfad” und das Motto “Allzeit bereit“.

Quellenangabe / Bild

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